Die Sichtprüfung/VT - Visual Testing ist ein optisches oder visuelles Prüfverfahren zur Kontrolle von Oberflächen auf Fehler wie z. B. Anlauffarben, mechanischen Beschädigungen, Verunreinigungen, Oberflächenbeschaffenheiten. Mit der Sichtprüfung können ausschließlich an der Oberfläche verlaufende Anzeigen detektiert werden. Die Sichtprüfung ist eine wichtige Ergänzungsprüfung und bildet mitunter die Grundlage der anderen zerstörungsfreien Prüfverfahren.
Die Norm unterscheidet unter:
(Die Magnetpulverprüfung / MT - Magnetic Testing, auch als magnetische Prüfung bekannt) dient zur Feststellung von Oberflächenunvollkommenheiten wie Materialtrennungen (Risse, Schweißbartbindefehler, nichtmetallische Feststoffeinschlüsse), welche offen oder knapp unter der Oberfläche liegen. Im Vergleich zur Eindringprüfung kann die magnetische Prüfung nur an ferromagnetischen Werkstoffen durchgeführt werden.
Für die Prüfung wird der Effekt des magnetischen Streuflusses zu Gebrauch gemacht. Dabei wird ein Prüfling oder ein Prüfabschnitt mit Strom oder einem Magnetfeld durchflutet.
Materialtrennungen stören die Durchflutung und erzeugen dabei den Streufluss, an dem sich feine Eisenpartikel aus einer Prüfsuspension sammeln und eine Anzeige bilden. Mit der MT-Prüfung können Fehler im MM-Bereich gefunden werden.
Die Prüfung und Auswertung erfolgt bei Tageslicht (>500 Lux), mit schwarzen Prüfmitteln auf weißem Kontrasthintergrund oder fluoreszierenden Prüfmitteln unter UV-Bestrahlung (<20 Lux). Der Prüf- und Materialaufwand im Vergleich zur Eindringprüfung ist wesentlich niedriger. Der Prüf- und Materialaufwand, im Vergleich zur Eindringprüfung ist wesentlich geringer, schonender für die Umwelt und trägt zur Kostenersparnis bei.
Die Eindringprüfung / PT - Penetrant Testing ist ein Oberflächenverfahren und dient zur Feststellung von Unvollkommenheiten wie Poren und Materialtrennungen, die zur Oberfläche hin geöffnet sind. Zur Visualisierung der Anzeigen während der Prüfung werden Farbeindringmittel mit roter Färbung oder fluoreszierende, unter UV-Licht gelb/grün leuchtende Eindringmittel verwendet. Mit der PT-Prüfung können Fehler im Bereich gefunden werden, bei denen die MT- und VT-Prüfungen an Ihre Grenzen stoßen. Die Eindringprüfung kann an fast allen Werkstoffoberflächen angewendet werden.
Mit der Ultraschallprüfung/UT – Ultrasonic Testing, lassen sich Fehlstellen und Inhomogenitäten im gesamten Querschnitt von Werkstücken auffinden, und sie ist somit ein Volumenprüfverfahren.
Dieses Prüfverfahren basiert auf der Laufzeit- und Signalstärkemessung von Schallwellen im Megahertzbereich. Ultraschallquellen erzeugen und leiten gezielt die Schallwellen in das zu prüfende Bauteil und fangen geschwächte Reflexionen von Fehlstellen wie Einschlüssen, Rissen, Trennstellen oder Bauteilgeometrien wieder auf. Durch die Auswertung von Laufzeit und Signalstärke lassen sich die Position und das Reflexionsvermögen von innenliegenden Fehlern feststellen, bestimmen und bewerten.
Anwendungsgebiete der Ultraschallprüfung sind u. a. die Kopplungsprüfung, Wanddickenmessung, Schweißnahtvolumenprüfung und Prüfung von Stabmaterial. Vorteile gegenüber der Röntgenprüfung RT sind hohe Prüfgeschwindigkeit, geringerer Arbeitsaufwand und niedrigere Kosten. Zudem werden durch die Ultraschallprüfung flächige Fehler besser und genauer erkannt.